Vereins Leitbild
Wir beziehen uns bei unserer Arbeit auf die gesetzlichen Grundlagen der Kinder- und Jugendhilfe:
Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung (SGB VIII § I).
Die Arbeit der Jugendhilfe soll in diesem Zusammenhang Kinder und Jugendliche in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen Benachteiligungen zu vermeiden und abzubauen sowie positive Lebensbedingungen
für junge Menschen zu schaffen.
Um Benachteiligung abzubauen und Chancengleichheit zu fördern, ist es für uns unabdingbar, Kindern und
Jugendlichen einen Zugang zu Bildung und Kultur zu ermöglichen. Wir wollen Kindern und Jugendlichen Impulse
und Anregungen geben und durch Unterstützung ihrer schulischen Aufgaben dazu beitragen, dass sie Lernerfolge
haben und entsprechend ihrer Voraussetzungen und Möglichkeiten gute Schulabschlüsse erreichen. Dies findet
sich sowohl in der intensiven Hausaufgabenbetreuung in den Horteinrichtungen als auch bei der engen Begleitung
und Unterstützung beim Start in das Berufsleben in unseren Jugendeinrichtungen wieder.
Wir wirken sozialen Unterschieden um gesellschaftlicher Ungleichheit nicht nur auf der Ebene des institutionellen
und politischen Handels entgegen, sondern auch in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, in dem
diese befähigt werden, eigenverantwortlich und durch eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Thematik für
ihre Interessen einzustehen. In seinen Einrichtungen bietet der Verein insbesondere Kindern und Jugendlichen
aus schwierigen sozialen Verhältnissen ein Sozialisations- und Lernfeld, in dem sie Unterstützung, Wertschätzung
und Entwicklungsbegleitung erfahren. Durch die Arbeit des Vereins sollen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien Rahmenbedingungen für eine aktive gesellschaftliche Teil habe geschaffen werden.
Geprägt durch seine Wurzeln in der Jugendverbandsarbeit sind für KidS Frankfurt e.V. Werte wie Solidarität,
Toleranz, Gerechtigkeit und Partizipation leitend und wesentlicher Bestandteil der alltäglichen Arbeit,
So ist es uns sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche konkrete politische Handlungsmöglichkeiten erfahren.
Dazu gehört es zunächst, dass wir jedes Kind und jeden Jugendlichen als individuelle Persönlichkeit wahrnehmen
und Erlebnis- und Gestaltungsraum anbieten, in denen sie sich selbstbestimmt ausprobieren können. Um die Eigen-
ständigkeit und die Selbst- und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, werden in allen
Einrichtungen entsprechende Partizipationsformen entwickelt und umgesetzt. Dabei geht es sowohl um ein
gemeinsames Handeln, Planen und Mitentscheiden im Alltag, als auch um das Bedürfnis junger Menschen,
gesehen, gehört und in ihrer Eigenständigkeit wahrgenommen zu werden.
Ein zentraler Aspekt der täglichen Arbeit in unseren Einrichtungen ist der zugewandte und wertschätzende Umgang
mit den Kindern und Jugendlichen. Das Ziel unseres pädagogischen Handelns ist der Aufbau tragfähiger
Beziehungsstrukturen, die dem jungen Mensch Kontinuität und Verlässlichkeit erfahren lassen. Durch einen
anerkennenden Umgang der Kinder und Jugendlichen sowohl untereinander als auch von Seiten der Erwachsenen
wird die Herausbildung der eigenen Persönlichkeit gefördert. Das Erleben des eigenen Wertes und der Respekt
gegenüber anderen sind dabei nicht voneinander zu trennen, funktionierende Gemeinschaften brauchen
selbstbewusste Individuen, auch dies soll in der pädagogischen Praxis erlebt- und erlernbar sein.
In unseren Einrichtungen arbeiten wir mit Kindern und Jugendlichen aus den verschiedensten Herkunftsländern
zusammen. Diese kulturelle Vielfalt wird vom Verein KidS Frankfurt e.V. als Bereicherung und Chance verstanden
einen konstruktiven Umgang mit Diversität und unterschiedlicher Wertehaltung für alle Beteiligten sicht- und spürbar
zu machen. Dabei muss deutlich werden, dass soziale, kulturelle und ethnische Vielfalt akzeptiert sind und dies die Voraussetzung für ein solidarisches Miteinander und ein gegenseitiges Verständnis bilden.
Zu einer erfolgreichen Arbeit mit jungen Menschen gehört nach unserem Verständnis auch die enge Einbindung der Eltern.
Auch aus dem systemischen Verständnis heraus, dass es in der Arbeit mit Kindern, die eine besondere Unterstützung
benötigen nicht ausreichend ist, nur mit dem Kind zu arbeiten, wird vor allem im Grundschulbereich bewusst und in verschiedenen Formen mit Eltern gearbeitet. Dies setzt ein vorurteilsbewusstes Verständnis für die unterschiedlichen Lebenslagen der Familien voraus. In den Horteinrichtungen finden regelmäßig Elterngespräche statt, um sich über die Entwicklung und Bedürfnisse des Kindes auszutauschen und gemeinsame Handlungsperspektiven zu finden. Um ein
möglichst umfassendes Bild zu erhalten, wird in allen Bereichen großen Wert auf einen Austausch mit allen am
Erziehungs- und Bildungsprozess beteiligten Institutionen gelegt.
Die Weiterentwicklung integrativer Konzepte zu einem Prinzip der Inklusion wird von uns unterstützt und verfolgt.
Alle Menschen haben das gleiche Recht auf individuelle Entwicklung und soziale Teilhabe, ungeachtet ihrer
persönlichen Unterstützungsbedürfnisse. Es geht bei der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
darum, die Vielfalt an Kompetenzen als belebendes Element einer Gemeinschaft wahrzunehmen und, nicht
einzelne davon auszugrenzen.
Ein bedeutender Punkt im Rahmen unserer pädagogischen Tätigkeit ist die geschlechtsbewusste Arbeit. Ziel hierbei
ist die Entwicklung einer reflektierten Geschlechtsidentität und die Achtung und Anerkennung des anderen Geschlechts,
wie auch anderer sexueller Orientierungen. Gesellschaftlich geprägte oder in der Familie erfahrene Rollenbilder werden hinterfragt, stehen vielleicht im Widerspruch mit zu dem, was die Mädchen und Jungen selbst wollen und empfinden.
Unsere Arbeit muss das berücksichtigen, muss die Gelegenheit bieten, mit Anderen sowohl in heterogenen Gruppen
als auch in geschlechtshomogener Umgebung mit der eigenen Rolle als Mädchen oder Junge umzugehen.
Anforderungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Die Umsetzung aller genannten Aspekte kann nur gelingen, wenn in der täglichen Arbeit diese Zielsetzungen immer
wieder reflektiert und auch im praktischen Handeln aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich werden. Wir setzten
deshalb die Bereitschaft zur fachlichen Auseinandersetzung zur Überprüfung ihres Selbstverständnisses
und eines fachlich begründeten Handelns voraus. Um dies zu unterstützen und zu ermöglichen sind feste Zeiten
zur Besprechung, Reflektion, Planung und Begleitung des pädagogischen Alltags in den Dienstplänen aller
Einrichtungen verankert. Auch Supervision und Teamfortbildungen sind Instrumente, auf die zurückgegriffen wird.
Von den Teams der einzelnen Einrichtungen erwarten wir ein hohes Maß an Kooperation und Kommunikation,
sowie einen offenen und konstruktiven Umgang mit konflikthaften Situationen. Auch die Öffnung unserer Institu-
tionen nach Außen sind wesentliche Grundlagen des Arbeitens. Vernetzung und Austausch mit anderen Einrichtungs-
teams, ein interdisziplinäres Arbeiten mit anderen Fachfeldern und die Bereitschaft, neuen Anforderungen offen zu
begegnen setzten wir voraus.
Wo es für die konkrete Angebotsstruktur wünschenswert und erforderlich ist, sorgen wir für entsprechende Fort-
und Weiter- Bildungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Berücksichtigung und Einbezug der Wünsche
unseres Teams. Diese Angebote sind wichtige Voraussetzungen für die fachliche Weiterentwicklung und die Qualitätsentwicklung innerhalb des Vereins.